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  • Vergeben lernen in 3 Schritten – praktische Tipps

    Verdrängte und nicht verarbeitete seelische Verletzungen können uns auf Dauer krank machen. Loslassen, Verzeihen und damit Frieden schließen ist zwar aufwendiger aber langfristig nachhaltiger, denn die mitgenommenen Erfahrungen und Erkenntnisse machen dich stärker und selbstbewusster. Lese dazu mehr in „Die hohe Kunst des Verzeihens – warum Verzeihen so wichtig ist.

    Verzeihen im Schritt 1 – Gefühle akzeptieren

    Im ersten Schritt nehmen wir eigene Gefühle an und akzeptieren aufkommende Wut, Zorn, Trauer, Eifersucht, Niedergeschlagenheit, etc. Wir durchleben ehrlich diese Gemütszustände und verarbeiten diese. Auf diese Weise erforschen und behandeln wir zugleich unsere emotionale Wunde. Es ist nützlich dabei sich selbst folgende Fragen zu stellen: „Warum hat es mich so verletzt?“; „Wie sieht ein Wunschbild dieser Situation aus?“ ; „Wenn ich wüsste, dass es so ausgehen würde, würde ich folgendermaßen handeln…“

    Bewegung hilft emotionellen Stress besser zu bewältigen

    Spaziergang in der Natur

    Körperliche Betätigungen wie Joggen, Radfahren, im Wald oder im Park spazieren gehen, auch Aufräumen/Entrümpeln hilft wirksam diese Phase durchzustehen. Es ist ebenfalls hilfreich dieses Tun mit der Visualisierung zu verbinden. Z.B. beim Joggen – „so wie ich hinter mir diesen Weg zurücklege, so distanziere ich mich von den negativ wahrgenommenen Erlebnissen, nehme Abstand davon“.


    Oder beim Aufräumen – „so wie ich den Boden staubsauge oder wische, so werden die inneren Konflikte und negative Gefühle weggewischt“.  Beim Entrümpeln – „so wie ich jetzt die veralteten Sachen entsorge, so werden die hinderlichen und nicht mehr benötigten veralteten emotionellen Reaktionen in die emotionelle Mülltonne weggeschmissen“. Lass dafür deiner Fantasie freien Lauf.

    Wasserkur stärkt das emotionale Kostüm

    Wasseranwendungen helfen den emotionalen Zustand ebenfalls zu verbessern. Kontrastduschen, Schwimmen, Saunabesuche helfen Gedanken und Emotionen „zu bereinigen“. Warm-Kalt-Wechsel beim Duschen stärken ebenfalls den Kreislauf. Mit dem Warmwasser beginnen und zuerst die Beine, gefolgt von Armen und danach den Rücken und Bauch abduschen, dann in derselben Reihenfolge mit Kaltwasser abduschen.

    Kälte- und Wärmereize beleben das vegetative Nervensystem und kurbeln die Ausschüttung von Hormonen an, welches sich auf dem emotionalen Zustand positiv auswirkt.

    Muskeln und Faszien entspannen

    Dehnübung

    Massage, Dehnübungen und bewusste Körperentspannung entkrampfen die Muskeln und Faszien und beugen die dauerhaften schmerzhaften Muskel-Verspannungen vor, welche negative Emotionen bewirken können. Entspannungstechniken, wie progressive Tiefenmuskelentspannung, lenken ebenfalls positiv die Psyche.

    Unsere Muskeln lassen sich sehr effektiv entspannen, wenn sie davor willkürlich angespannt wurden. Bei der progressiven Muskelentspannung wird die Entspannung von Muskelgruppe zu Muskelgruppe übertragen. Darauf folgen weitere Entspannungsprozesse im gesamten Körper und der Seele.

    Glück und Trost durch Musik

    „Musik hat die Kraft, den Himmel auf die Erde herabsteigen zu machen.“ Chinesisches Sprichwort.
    Musik aktiviert das sympathische Nervensystem sowie die Belohnungszentren im Körper und kann so die Emotionen transformieren. Für diese Zwecke eignen sich die Werke der klassischen Komponisten, wie z.B. Bach, Beethoven, Tschaikowsky, Mendelssohn-Bartholdy sehr gut. Ebenfalls ist sanfte Musik bei Schlafstörungen hilfreich.

    Rohkost und basische Ernährung unterstützen die emotionelle Entgiftung

    Basische Nahrung, Nüsse

    Tryptophan, Vitamine der B-Gruppe und Zink werden für die Bildung unseren Wohlfühlhormons Serotonin benötigt. Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse, Trockenfrüchte wie Datteln und Feigen enthalten neben L- Tryptophan, B-vitaminen und Zink auch reichlich Magnesium.
    Rohkostsalate mit Möhren, Fenchel, Äpfel, gekeimten Cerealien und Samen mit Olivenöl helfen dem Körper und dem Verstand die innere Ruhe, Stabilität und Gelassenheit wieder zu gewinnen.

    Ebenfalls ist Inka-Kost wie Amaranth und Quinoa sehr hilfreich. Diese werden frisch fein vermahlen auf nüchternen Magen zu sich genommen und dabei länger zerkaut und geschluckt. So kann L- Tryptophan besser vom Körper aufgenommen werden.
    Bei den Getränken – Kaffee vermeiden und lieber Kräutertees wie Melisse- und Baldriantee trinken, weil Kaffee Serotonin-Aufbau aus L-Tryptophan hemmt.

    Verzeihen im Schritt 1 – Fazit

    Um sanfter, schneller und verträglicher emotionelle Krisen zu durchleben, braucht unser Körper und unsere Seele Unterstützung. Musik, basische Ernährung, Muskelentspannung, Bewegung, Kontrastduschen helfen die Gefühlstiefs mit geringeren oder gar ohne Nebenwirkungen zu überwinden.

    Verzeihen im Schritt 2 – Erwartung vs Realität

    Vergeben ist nur möglich, wenn von allen Beteiligten anerkannt wird, was wirklich geschehen ist. Deshalb ist es sinnvoll die Erfahrung von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu analysieren. Dabei kann es auch hilfreich und sinnvoll sein eine fachkundige neutrale Person „zu Rate“ zu ziehen.

    Setze dich mit folgenden Fragen auseinander:

    Warum entsteht der Konflikt zwischen meinen Erwartungen sowie meinen Ansprüchen und der Wirklichkeit?

    Wie, warum und wem habe ich mehr Rechte in meinem Leben gegeben, sodass ich jetzt die Benachteiligung oder Enttäuschung spüre?

    Wie stark wurden mein Selbstwertgefühl und meine Selbstachtung verletzt?

    Wie ist es dazu gekommen, dass ich mich als Opfer fühle?

    Wie ist es dazu gekommen, dass ich vermeintlich „Opfer“ einer Situation geworden bin?

    Wie bin ich in die Opferrolle reingerutscht?

    Warum werden meine Verletzungen bei dem Verursacher bagatellisiert, verläugnet und verdrängt?

    Wie lasse ich los und gebe auf?

    Wie halte ich die Persönlichkeitsgrenzen und Distanz aufrecht?

    Wie teile ich der anderen Person meine Entscheidung und die Statusänderung in der Beziehung mit?

    Beenden des Opferseins durch die Bereitscheift zum Verzeihen

    Das Beantworten und Klären all diesen Fragen stellt eine Grundlage zur persönlichen Bewusstseinsänderung und Persönlichkeitsänderung dar. Denn Vergeben bedeutet das Beenden des Opferseins. Der Vergebende kommt aus seiner Ohnmacht raus und verändert seine innere Haltung gegenüber dem Täter.

    Vergeben bedeutet nicht, dass der Täter ebenfalls sein Verhalten gegenüber dem Opfer ändert.

    Voreiliges Verzeihen ist umstritten

    Hinter dem schnellen Vergeben steht meist der verdeckte Wunsch des Opfers zur Wiederaufnahme des Kontaktes oder der Beziehung zum Täter. Diese schnelle „Pseudo-Vergebung“ führt oft zur Re-Traumatisierung des Opfers. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll für nachhaltiges Vergeben, ausreichend Zeit einzuplanen und genügend Abstand zum Täter zu halten.

    Innere Transformation, Wideraufbau der persönlichen Stärke beginnt vor allem mit dem Loslassen und kritischer Haltung gegenüber deinem gewohnten Verhaltensmuster. Wohin die Aufmerksamkeit dahin die Energie – sprich wenn die „Scheinwerfer“ deiner Aufmerksamkeit immer um den Täter und die Verletzungen kreisen – fließt deine Lebenskraft ebenfalls dahin. Für den Neuanfang und neue Projekte, welche dich im Leben nach vorne bringen, fehlt dir diese Kraft.

    Im Gehirn laufen die neuronalen Verkettungen nach dem alten, bewährten Schema – du denkst und reagierst nach alten Methoden und erlebst dieselben Fehler und Verletzungen. „Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche tut, aber andere Resultate erwartet.“

    Fazit Schritt 2 – Verantwortung für das Geschehene übernehmen

    Da hilft nur die Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen und die mentale und emotionale Veränderung bei sich einzuläuten.

    Verzeihen im Schritt 3 – sich selbst verzeihen und Schmerz lindern

    Zu den größten Hürden im Menschensein gehören leider auch Selbstzweifel, Selbstvorwürfe, Selbsterniedrigung und ein nicht Loslassen vergangener Ereignisse, welche seelische und manchmal sogar körperliche Schmerzen verursachen. Unser Gehirn entscheidet, wie schmerzhaft wir ein Signal empfinden und in welcher Intensität es auftrifft.

    Gerade weil wir viel zu lange an Verletzungen, Wut, Enttäuschungen, Ängsten etc. festhalten, schaden wir dem gesamten Körper.

    Verzeihe dir selbst

    Der Leitspruch, verzeihe dir selbst, gehört zu einem der festen Komponenten in der Selbstheilung. Nur so können die vollumfassende Transformation und Heilung vollzogen werden.

    Gerade das Loslassen von tiefersitzenden Vorwürfen, Wut und Trauer, oder Ängsten hat ein befreiendes Gefühl, denn wir fühlen uns in den Bereichen verletzt, wo wir von uns kein gutes Bild haben, wo wir uns schuldig fühlen.

    Selbstliebe, Wertschätzung, Selbstachtung, mit sich selbst im Einklang zu sein sind wirksame Heilmittel dagegen.

    Dein Außen-Leben spiegelt dein Inneres ist wie ein Echo – bevor wir von Mitmenschen die Liebe, Wertschätzung, Anerkennung etc. erhalten, müssen wir uns es selbst und den Anderen geben. So leben wir mit sich selbst vollkommen im Einklang.

    Umgekehrt, wenn wir auf die Vorwürfe oder Handlungen der Menschen wütend, angstvoll, schmerzvoll reagieren, ist es ein klares Zeichen dafür, dass wir mit sich selbst nicht im Einklang sind und die innere Unzufriedenheit mit den Umständen sehr hoch ist.
    Neid, Kritik ohne konstruktive Verbesserungsvorschläge schaden ebenfalls unserem Innenbild.

    Nach dem Prinzip der selektiven Wahrnehmung sehen und spüren wir nur das, was wir als Leitbild oder Glaubenssatz/Mindset in uns tragen. Es entsteht ein „Teufelskreis“.

    Lasse los und lache über dich selbst

    Entspannende Meditationen, Fantasiereisen helfen den Wunschzustand  im Selbstempfinden zu manifestieren und daraus einen groben Plan zur Verwirklichung festzulegen.

    Sich selbst verzeihen und über sich selbst lachen können, wenn diese Fehler du eingestehst und die Verantwortung für dich und dein Leben erkennst und annimmst, ist ein wichtiger Schritt zu deiner Ganzheit, Harmonie und Freude. Ebenfalls ist es ein entscheidender Impuls zur inneren Transformation und innerem Wachstum.

    Je schneller das Selbstverzeihen vollzogen ist, desto zügiger und tiefgreifender ist die innere Transformation, welche sich ebenfalls in den Lebensumständen im Außen zeitverzögert wiederspiegelt.

    Aufbau der inneren Kraft für Neuausrichtung

    Aufbau der inneren Kraft oder bestimmten gewünschten Fertigkeiten und Fähigkeiten kann so begonnen werden, damit die Lebensumstände in die gewünschte Richtung korrigiert werden können.

  • Die hohe Kunst des Verzeihens

    Die hohe Kunst des Verzeihens

    Warum Verzeihen so wichtig ist

    Verzeihen befreit Herz und Seele von schweren Steinen der niederfrequenten Energie. Wohlgefühl und Vitalität steigen an, die neugewonnene Energie und Kraft stehen den neuen Lebensprojekten wieder zur Verfügung. Das Leben lässt sich dadurch in voller Fülle und Pracht genießen.
    Vergeben ist also niemals vergebens.

    Wie oft kann / muss ich verzeihen?

    Die Kernfrage dabei ist, wie wichtig ist dir dieser Mensch, welche Motivation hast du, wie psychisch und körperlich stark bist du und vor allem wie hart trifft es dich dabei, um für dich deine „persönliche Zahl der Gnade“ zu berechnen, wenn die klärenden Gespräche erfolglos sind.

    Das Matthäusevangelium nennt z.B. die Zahl „70 x 7 Mal“, damit dein Lebensweg friedlich verläuft. Ziemlich langer Atem und jede Menge Geduld wird dafür vorausgesetzt. Denn die Verletzungen machen krank und wenn deine Resilienz Reserven sich dem Ende neigen, ist es ratsam eine Distanz aufzubauen, inneren Frieden finden und im Nachhinein zum persönlichen Wiederaufbau zu kommen.

    Es kommt z.B. oft vor, dass man in eine Familie hineingeboren wird, wo der z.B. Vater sehr dominant ist. Oder wenn man auf Kälte und Gleichgültigkeit in der Kindheit bei den Eltern gestoßen ist.  Als erwachsene Person hat man bereits eigene Familie, wird aber nach denselben Mustern bei den Höflichkeitsbesuchen der Eltern wie in der Kindheit behandelt.
    Solche Treffen lassen sich meist über die Dauer regulieren, damit zum beidseitigen Vorteil der Austausch und damit die beidseitige die Bereicherung stattfinden kann und die Risiken der eventuell aufkommenden heftigen Auseinandersetzung minimiert werden.

    Persönliche Widerstandskraft kann durch Wissen, ständiges Training und Selbstentwicklung gestärkt werden. Frei nach dem Motto „Alles, was mich nicht umbringt, macht mich stärker“.

    Kann ich alles verzeihen?

    Jeder kennt eigene kleinere oder größere „Sünden“, welche zum Teil aus Unachtsamkeit oder in der Eile passieren und hofft um die Nachsicht der Mitmenschen. „Nobody is perfect“ und “ Vergebt, so wird euch vergeben“ bilden dazu einen Rahmen in der Beziehung. Ebenfalls können wir bestimmte Mankos in Person der anderen „übersehen/hinnehmen“, wenn andere Qualitäten viel wichtiger eingeschätzt werden.
    Z.B. ein Lebenspartner ist handwerklich sehr begabt, kann exzellent kochen, ist verständnisvoll und besonnen, hinterlässt aber die Hüllen der Kontaktlinsen auf der Waschmaschine im Bad und nicht wie vorgesehen im Mülleimer. Schnelles kommentarloses Aufräumen ist da einfach vom Vorteil und persönlich angebracht.

    Im Christentum ist die „Gotteslästerung“ nicht verzeihbar, ebenfalls die mehrfach begangenen schwerwiegenden Sünden wie Abtreibung, Mord und Totschlag.

    Um verzeihen zu können muss man der Person sagen, wie es einem geht (oder ging) daraufhin sollte sich die Person ehrlich entschuldigen. Möglicherweise wusste die Person nicht, dass sie verletzende Muster (aus-)lebt. Zudem muss man sich beide Perspektiven anhören und versuchen zu verstehen.

    Jedermann hat aufgrund der beigebrachten und erlebten ethischen Normen solche nicht akzeptablen Handlungen, welche am besten im Vorfeld klar und deutlich zu kommunizieren sind.

    Verzeihen, Nachgeben, Verdrängen

    Verdrängen passiert dann, wenn wir kopfgesteuert „proforma“ verzeihen, im Inneren aber ein „Vulkan“ der Emotionen bei der Erinnerung losgeht.
    Echtes Verzeihen zeichnet sich durch gewisse Ruhe und Gleichgültigkeit der aufkommenden Erinnerung gegenüber. Frei nach dem Sigmund Freud: „Wenn man jemandem alles verziehen hat, ist man mit ihm fertig.“
    Kompromisse eingehen, nachgeben, hinnehmen, ignorieren, tolerieren bieten die Möglichkeit zum beidseitigen Ausgleich. Z.B. die männlichen Fußballrunden mit dem abschließenden Kneipenbesuch, sonstige Männerabende, Frauentreffen für Wellness und Spa-Prozeduren, Konzert- und Museumsbesuche und Spaziergänge. Wichtig dabei ist ein gesundes Maß des Zusammenhalts zu finden.

    Neuanfang. Wie gelingt es mir zu verzeihen?

    Verzeihen beginnt meistens mit dem Verstehen und Nachdenken. Welche Hintergründe haben dazu geführt? Warum wirkt es auf Einen diese Handlung so verletzend? Wie lässt es im beidseitigen Vernehmen optimal regeln, damit in der Zukunft das Leben neue Qualität bekommt? Hier tritt ebenfalls die Selbsterziehung/Optimierung von Verhalten von allen Beteiligten in den Vordergrund. Zuverlässigkeit, Respekt und Achtung der Persönlichkeit und der persönlichen Grenzen garantieren nachhaltig eine harmonische und langfristige zwischenmenschliche Beziehung.

    In 3 Schritten zum Zustand der Verzeihung kommen

    1. Eigene Gefühle annehmen und akzeptieren: Wut, Zorn, Trauer, Eifersucht, Niedergeschlagenheit ehrlich durchleben und verarbeiten
    2. Erfahrung von unterschiedlichen Punkten betrachten und analysieren, dabei ist es hilfreich oft neutrale Personen „zu Rate“ zu ziehen
    3. Sich selbst verzeihen, Schlussfolgerung/Fazit ziehen und neue Ziele bilden